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Johnny Knoxville und Steve-O über ihren neuen Kinofilm "Jackass Forever".

Aktualisiert: 23. März 2022


Jackass Forever
(c) Paramount Germany

Johnny und Steve-O, das buddy-Magazin begrüßt euch heute aus Hamburg.

Johnny: Ah, der Ort, an dem die Beatles einst angefangen haben.


Du kennst dich aus mit der Rock’n’Roll-Historie. In der Tat, einen Steinwurf von hier entfernt, wenn man so will.

Steve-O: Da gibt es doch auch diesen Rotlichtbezirk, was war das noch gleich?


Das ist er wiederum, der Ort, an dem die Beatles einst angefangen haben.

Steve-O: Wie heißt das denn nochmal, das ist doch eine ganz berühmte Straße.


Du meinst sicher die Reeperbahn.

Steve-O: Genau, die meine ich. Ich war 2016 in Hamburg, zu der Zeit hatte ich, sagen wir mal, eine kurze Auszeit von meiner sexuellen Enthaltsamkeit. (lacht) Die Reeperbahn war da ein ziemlich tougher Ort. Tough, das ist ein gutes Stichwort. Mit Jackass Forever knüpft ihr praktisch nahtlos an alte Zeiten an. Es kracht an allen Ecken und Enden in diesem Film. Wer von euch musste ganz besonders davon überzeugt werden, dass es noch einmal losgeht?

Steve-O: So richtig eigentlich niemand, außer Johnny halt.

Johnny: Das ist richtig. Ich war derjenige, der sich zehn Jahre lang gesträubt hat. Ich hielt das für keine gute Idee. Bis ich irgendwann förmlich von diesem Gefühl überwältigt wurde, dass ich es genau jetzt nochmal machen will. Von dem Moment an, da ich das für mich entschieden hatte, nahm es umgehend Fahrt auf. Alle anderen waren sofort an Bord.


Wenn ihr euer Mindset von damals, als alles anfing, mit dem von heute vergleicht: Was sind die grundlegenden Unterschiede?

Johnny: Also, eins ist ja klar: Wenn du als 50-Jähriger derselbe Typ bist wie als 20-Jähriger, dann hast du ein Problem. Natürlich haben wir uns alle weiterentwickelt. Wenn aber die Kamera läuft, dann haben wir uns nicht einen Tick verändert, auf der Leinwand sind wir genauso wie früher.


Das lässt sich in der Tat kaum abstreiten.

Johnny: Siehst du, es ist wie immer. Wir sind total stolz auf den Film, auch auf den neuen Cast, den wir da zusammengestellt haben. Das hat alles hingehauen.


Hast du ein Notizbuch oder eine Datei, in der du die ganzen Ideen gesammelt hast, Johnny?

Johnny: Ich habe zehn Jahre lang immer wieder Ideen aufgeschrieben und sie mir als Emails mit der Betreffzeile „Jackass“ geschrieben. Da sind an die 200 Emails zusammengekommen. Als das Projekt losging, bin ich durch meine Mailbox und habe die alle in ein Dokument gezogen.


Wie haben eure Familien auf die Sache mit einem weiteren Film reagiert?

Steve-O: Mein Vater hat sich tierisch gefreut. Der ist Geschäftsmann und fand es super. Was meine Familie betrifft, wollten die es vorher nicht so superdetailliert mitkriegen, was da an gefährlichen Sachen abgeht. Wenn der Film fertig ist und sie sicher sein können, dass ich überlebt habe, dann schauen sie sich das alle gern an.


Gab es jemanden aus eurem Umfeld, der euch von der ganzen Nummer abhalten wollte?

Steve-O: Nein.

Johnny: Meine Familie liebt den Film, aber sie mögen es nicht, wenn ich irgendwelche Stunts durchziehe, die zum Teil schwerwiegende Konsequenzen haben könnten. Meine Frau will im Vorfeld genau wissen, was geplant ist. Wenn wir drehen, rufe ich sie unmittelbar nach der Szene an und sage ihr, dass ich okay bin. Oder es ruft sie jemand aus dem Team an und teilt ihr mit, dass ich auf dem Weg ins Krankenhaus bin. (lacht) Das ist dann schon mal hart, aber bisher ist es ja immer gutgegangen.


Wie muss man sich diese Gespräche vorstellen? Liebling, da gibt es diese Kanone, in die klettere ich hinein und lasse mich anschließend mit voll Karacho in die Wolken schießen…

Johnny: So ungefähr, wobei ich da zuweilen nicht vollends in die Details gehe.



Je älter man wird, umso öfter ist der Kopf an. Wie schiebt man diese Vorbehalte beiseite, wenn man solche Stunts macht?

Johnny: Ich bin darin ziemlich gut, wie eigentlich das gesamte Team. Die ganzen Gedanken und Ängste musst du ganz nach hinten packen. Wenn das nicht ginge, würden wir keine einzige Szene zusammenbekommen.


Sprechen wir mal über die Nummer mit der Kanone. Einerseits ist das ja schon ein Zirkus-Klassiker, die Perspektive im Film ist dennoch sehr ungewöhnlich. Du trägst Flügel, die Kamera filmt das Ganze aus der Luft, eine Wahnsinnsszene.

Johnny: Klar, das ist schon ein Stunt mit einer gewissen Tradition, umso mehr mussten wir es zu einer Jackass-Nummer machen, damit es seine Berechtigung hat. Die Sache mit den Flügeln ist einfach herrlich bescheuert, das passte perfekt.


Die Nummer mit dem Bullen ging nicht so glimpflich ab.

Johnny: Nein, ganz und gar nicht. Gebrochene Rippen, ein gebrochenes Handgelenk, ich hatte Blutungen im Gehirn und musste längere Zeit im Krankenhaus verbringen. Da war eine Menge im Eimer, kann ich dir sagen. Es wurde eine sogenannte transkranielle Magnetstimulation durchgeführt, um mein Hirn wieder in Schwung zu bringen.


Seelisch setzte es dir ebenfalls zu.

Johnny: Das kannst du wohl sagen. Ich bekam Depressionen dadurch, war zeitweise auf Lexapro. Das war eine intensive Zeit, bis ich mich davon erholt hatte.


Steve-O, hast du ähnlich schwerwiegende Erfahrungen gemacht?

Steve-O: Ich hatte eine schwere Gehirnerschütterung, nachdem ich bei einem Stunt das Bewusstsein verloren hatte. Außerdem musste man mir zwei Metallplatten am Schlüsselbein einsetzen, da ist einiges kaputtgegangen. Ich musste auch sonst immer mal wieder ins Krankenhaus mit irgendwelchen kleineren Verletzungen, öfter als bei allen Filmen zuvor. Allen am Set ging das irgendwie so.


Hat sich eure Herangehensweise in Sachen Cast verändert? Die Themen heute sind andere als noch vor 20 Jahren, Stichwort Diversity oder Black Lives Matter. Johnny: Wir haben ganz einfach bei Leuten angefragt, die wir kennen. Es musste für den Film passen. Mit Erik Manaka habe ich zuvor schon Action Point in Südafrika gedreht, er ist genau der Richtige, das wusste ich vorher. Jasper Dolphinwar bei Loiter Squad am Start, eine Produktion von mir zusammen mit Jeff Tremaine, ebenfalls die perfekte Besetzung. Zudem wollten wir unbedingt eine Frau dabeihaben. Rachel Wolfson kannten wir von Instagram. Sie ist eine Stand-up-Comedienne und dermaßen witzig.


Ihr familiärer Background ist ebenfalls sehr interessant.

Johnny: Absolut, ihre Mutter ist Richterin, ihr Vater Staatsanwalt, ihre Schwester ist Anwältin.

Ihre Mom hat O.J. Simpson in den Knast gebracht. „Die Frau, die O.J. ins Gefängnis gesteckt hat, schickte mich früher auf mein Zimmer“, hat Rachel irgendwann getwittert. „Wir sind beide wieder rausgekommen.“ Großartig, oder?


Wie wäre es mit einem Spin-off im Stil von Ghostbusters? "Jillass" statt "Jackass".

Johnny: Warum eigentlich nicht? Könnte sein.


Ist "Jackass Forever" für euch das letzte Wort?

Johnny: Weiß ich gar nicht so genau. Ich meine, wir haben schon mal gesagt, das war es jetzt. Und nun sitzen wir hier. Warum sollte das nicht noch einmal möglich sein.? Geplant ist bislang nichts, aber das muss nichts heißen. Wir könnten also durchaus noch einen drehen. Who knows?

 

Die "Jackass"-Reihe

Zwischen 2000 und 2002 wurde" Jackass" nach einer Idee von Johnny Knoxville, Jeff Tremaine und Spike Jonze als MTV-Serie produziert, im Mittelpunkt dabei: Mutproben, Streiche und Stunts, mal albern, dann wieder verwegen, geschmacklos bis lebensgefährlich. Cast-Mitglieder wie Knoxville, Steve-O und Bam Margera wurden durch die überaus populäre Serie zu Stars, Ryan Dunn kam 2011 bei einem Autounfall ums Leben. Nach "Jackass: The Movie" (2002), "Jackass: Nummer zwei" (2006), "Jackass 3D" (2010) und "Jackass: Bad Grandpa" (2013) ist "Jackass Forever" der fünfte Film.


„Jackass Forever“ ist ab dem 10.03. im Kino zu sehen.


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