Endlich traf auch ein Testgerät von Gozney bei uns ein. Wir verstehen jetzt, warum der Hype um diese Marke real ist.
Unboxing
Wir müssen aus Gründen der Transparenz sagen, dass wir von Gozney mit dem maximalen Wohlfühlpaket versorgt wurden und der Gozney Arc bereits fertig und betriebsbereit auf einem Arc Stand, also dem passenden Untertisch mit Gasflaschenhalterung und seitlichen Ablagen, installiert angeliefert wurde. Alternativ hätten wir den (Pizza-)Ofen auch auf den ebenfalls beiliegenden Booster stellen können, der für eine angenehme Arbeits- und Blickhöhe auf Balkon- und anderen Tischen sorgt. Normale Käufer werden sich je nach Aufstellungsort entweder für das eine oder das andere Zubehör entscheiden. Bei diesem Service seitens des Herstellers beschränkten sich für uns die notwendigen Handgriffe bis zur ersten Pizza auf ein Minimum.
Die Transport-Arretierung des Pizzasteins musste entfernt und die Batterie für die Piezo-Zündung eingesetzt werden. Zudem wollte das Front-Display in Betrieb genommen werden. Richtig gelesen, der Gozney Arc arbeitet mit einem gut ablesbaren Stand-Alone Front-Display, eine Bluetooth- oder WLAN-Anbindung gibt es (noch, hallo Gozney, falls ihr das lest) nicht. Es mag nur ein kleines Detail sein, aber der Gasschlauch-Schnellanschluss auf Geräteseite hat uns begeistert. Endlich mal keine Sorgen beim „handfesten“ Festziehen von Gewinden. Ein Klick und fertig, auf Seiten der Gasflasche wird ein normaler (beiliegender) Druckminderer angebracht.
Credit: Gozney
Pizza heaven, here we come!
Weil wir mittlerweile so viele Patente gesehen und ausprobiert haben, fiel unser erster Blick darauf, wo der Brenner eingesetzt ist und wie er die Flamme verteilt. Der Arc hat sein Brennelement auf der linken Seite verbaut, die Kuppelkonstruktion und der auf der vorderen Oberseite eingelassene Luftgittereinsatz sorgen dafür, dass die Flamme aber fast über die komplette Oberseite einer maximal 35 cm großen Pizza schlägt. Das bedeutet, dass man die Pizza natürlich drehen muss, damit der Teig gleichmäßig durchbackt. Käse und Beläge erfahren allerdings eine annähernd gleichbleibende und gleichmäßig verteilte Hitze.
Wir hatten auch schon Kandidaten, wo man ganz schnell beim „Brandenburger“ gelandet ist. Wobei man auch hier sagen muss: Weniger Belag ist mehr, denn dieser positive Brenner-Bogen-Effekt ist sofort passé, wenn man auf dem Teig noch ein Kilo Kochschinken stapelt. Dann hat es den Effekt von überladenen Raclette-Pfännchen. Außen verbrannt, innen kalt.
Dann geht es noch um die Paradedisziplin „Zeit x Temperatur“, also wie schnell kommt der Ofen auf welche Temperatur. Wir lassen die Angabe auf dem Display außen vor und messen mit einem externen Temperaturmessgerät: Nach 14 Minuten sind wir bei 450 Grad, eine fertig gebackene Pizza Mozzarella steht nach zwei Minuten auf dem Tisch. Natürlich lassen sich in diesem Ofen auch andere Rezepte zubereiten, damit meinen wir nicht nur Focaccia oder Pinsa – auch Lasagne, Steak oder Fischgerichte kann man hier machen und das ist für viele Hersteller aktuell auch der Punkt, warum sie ihre Geräte nicht als inselbegabte Pizza-Öfen vermarktet sehen wollen.
Fazit
Was halten wir also vom Gozney Arc? Viel, richtig viel. Das Design ist clean, geradlinig und zeitlos, gerade so, als ob Apple ins Pizza-Game eingestiegen wäre. Die Gerätegröße ist auch für kleinere Balkons ideal, man merkt allerdings, dass sowohl Untertisch als auch der Booster mit dem Arc XL kompatibel sein sollten – es passt alles, aber die Proportionen sehen etwas verrutscht aus. Bekommt man im Arc eine tolle Pizza (und mehr) zubereitet und serviert? Auf jeden Fall, wenn man sich ein wenig in die Materie einarbeitet. Macht er das um Längen besser, als ein Ooni oder Solo Stove? Hand aufs Herz: Nein. Aber das muss er auch nicht, denn hier kauft man ein richtig gutes, durchdachtes und wahrscheinlich Jahrzehnte überdauerndes Gerät, bei dem man sich keine Sorgen machen muss, dass es irgendwo eine bessere Alternative gegeben hätte.
Ach so, ihr wollt direkt sehen, was man mit dem Arc machen kann? Da wir gerade keine Zeit haben, euch etwas zu zeigen, übergeben wir das Wort an Josh...
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